Schulgeschichte

Schulgeschichte

Die Entwicklung der Schule ab 1912

Der weitere Anstieg der Einwohner, Soldaten und deren Familien in Wesel ließen das alte Schulgebäude an der Kreuzstrasse zu klein werden, um die 17- klassige Schule weiter beherbergen zu können.

So beschloss der Rat der Stadt Wesel am 16. April 1908, eine neue evangelische Volksschule an der heutigen Böhlstrasse auf der alten Festungsbastion bauen zu lassen.

Die Fundierungsverhältnisse waren schwieriger als angenommen, so fand man u.a. einen unbekannten unterirdischen Gang auf einer Tiefe von 7,5 Meter. Sprengungen mussten durchgeführt und 1.800 cbm Schutt geräumt werden.

Nichtsdestotrotz wurde 1910 mit den Bauarbeiten begonnen.

Geleitet vom Baumeister Jean Dahmen, der schon die katholische Hansaringschule gebaut hatte, wurde das Gebäude aus Tuffstein und holländischen Klinkern im Jahre 1912 fertiggestellt.Letztendlich wurde daraus die wohl größte und modernste Volksschule in Wesel zu dieser Zeit.

Sie beherbergte 20 Klassenzimmer, ein Rektorenzimmer, einen Zeichensaal, eine Hausmeisterwohnung, das Schulbad, Lehrmittelräume und ein Zimmer für den Handarbeitsunterricht.

Die Einweihung der Schule wurde am 23.10.1912 von einem Festakt begleitet, Schülerinnen und Schüler zogen mit Fahnen von der Kreuzstrasse zur neuen Schule. Orden wurden verliehen und der Festakt durch Lieder und Gedichtsvorträge der Kinder umrahmt. Anschließend lud die Stadt zum Frühstück in das evangelische Gemeindehaus ein.

Das alte Schulhaus wurde zum Stadthaus und nach einem vollständigen Umbau im Jahre 1923 zum Sitz der Städtischen Sparkasse.

Diese Postkarte zeigt die ev. Volksschule in ihrem damaligen Glanz, deutlich ist die heute leider nicht mehr vorhandeneTurmhaube zu erkennen.

Zu Beginn des 1. Weltkrieges wurde aus der Schule ein Reservelazarett, erst im April 1916 wurde das Lazarett aufgelöst, und der Unterricht konnte ungestört weiter gehen.

Der Wiederaufbau

Die Stadt glich nach dem Krieg einem grossen Trümmerfeld. Nur langsam gelang es, den  Trümmerschutt wegzuräumen.

Erst nach der Währungsreform im Jahre 1948 begann der planmäßige Wiederaufbau der Stadt und unserer Schule. Am 26.Mai 1948 konnten 3 der ehemals 21 Klassenräume wieder bezogen werden.

Unter Rektor Hr. Winterhoff begann wieder der Unterricht. Bis zum 31.3.1950 waren wieder 13 Räume hergerichtet und ein Jahr später verfügte die Schule wieder über 21 Klassenräume und diverse Nebenzimmer.

In der wieder erstehenden Stadt mangelte es an Klassenräumen, so dass die Schule zusätzlich die Pergamentschule und die damalige Hilfsschule aufnehmen musste. Durch die Aufnahme der Flüchtlinge aus den ehemaligen Ostgebieten wuchs die Schülerzahl 1956 auf unglaubliche 1.192 Kinder an. Erst mit der Fertigstellung der Martini- und Sonderschule verfügte die ev. Volksschule ab Ostern 1962 wieder alleine über alle Räumlichkeiten.

Seit dem Jahre 1968 wurde aus der Volksschule eine evangelische und katholische Grundschule für den Innenstadtbereich. Dies war bis zum 31.07.2012 unverändert. Seitdem ist die Böhlschule nicht mehr konfessionsgebunden.

Die Böhlschule aus der Sicht des Pausenhofes (nach demWiederaufbau 1952). Deutlich erkennt man die Wunden des Krieges, die dunkleren Ziegeln sind die Reste des ursprünglichen Gebäudes, nur der hintere, ehemalige evangelische Teil der Schule hat seinen Charakter aus den Anfängen behalten können.